Wann kommt das neue Schulhaus?

Anlässlich der Gemeindeversammlung von 26. Juni hat die SP Reiden dem Gemeinderat zwei Anfragen zur Zukunft der Schule Reiden gestellt. In diesen Anfragen ging es einerseits um die unzureichende Heizung im Pavillon und andererseits um die Zukunft des derzeit sistierten, dringend benötigten Schulhauses.

Eine Zusammenfassung der Antwort des Gemeinderates kann im Willisauer-Boten  nachgelesen werden. Am 30. Juni schrieb die Zeitung:

Schulhausneubau: Der Stand der Dinge

Wie lange noch müssen Reider Schülerinnen und Schüler im alten Pavillon zähneklappernd die Schulbank drücken? Und wie weit sind die Abklärungen bezüglich Finanzierungsalternativen des geplanten Mittelstufenschulhauses vorangeschritten? Auf diese Fragen wollte die SP Reiden vom Gemeinderat Klarheit.

Kalte Räume bleiben ein heisses Thema

«Ziehen Sie Ihre Kinder warm an», mit dieser Aufforderung gelangte die Reider Schulleitung im letzten Winter an jene Eltern, deren Kinder im alten Pavillon zur Schule gingen. Gleichzeitig wurden die Räume mit Elektro-Öfeli auf «Betriebstemperatur» gebracht. Zwei Massnahmen, die bei einer Kälteperiode auch im kommenden Winter ergriffen werden müssen. «Eine energietechnische Sanierung macht keinen Sinn mehr», sagte der fürs Ressort Bildung zuständige Gemeinderat Bruno Geiser. Der vor nunmehr bald 50 Jahren als Provisorium erbaute Pavillon habe seine Lebenszeit längst überschritten. «Trotzdem können wir auf ihn erst verzichten, wenn mit dem neuen Schulhaus neuer Raum zur Verfügung steht und das Pestalozzi-Schulhaus saniert ist», so Geiser.

Resultate sollten Ende Juli vorliegen

«Die Abklärungen bezüglich alternativer Finanzierungen für das geplante Primarschulhaus sind am Laufen. Die Resultate erwarten wir im Juli», sagte Geiser. Konkret kläre ein zugezogener Fachmann ab, ob sich ein Mietverhältnis, ein Verkauf mit anschliessendem Leasing des Gebäudes oder eine Anleihe bei einem Finanzinstitut für die Gemeinde rechnen würde. Geiser betonte gleichzeitig, dass man in allen drei Fällen nicht von einer Sparmassnahme sprechen könne. «Die Überlegungen des Gemeinderates zielen dahin, dass sich die Gemeinde nicht weiter verschulden müsste», fügte Bruno Aecherli an. SP-Co-Präsident Josef Stocker setzte ein Fragezeichen hinter diese Aussage. «Bei der momentanen Zinslage kann ich mir nicht vorstellen, dass ein auf Rendite ausgelegtes Mietverhältnis eine Alternative ist», sagte er. Der Gemeinderat müsse bei seinen Überlegungen die effektiven Kosten im Blick behalten. Bruno Aecherli erwähnte, dass infolge der Negativzinsen eine Anleihe lukrativ sein könnte. «Wir wissen, dass ein solcher Weg aufgrund der Finanzaufsicht steinig ist. Ob zu steinig, wird sich zeigen.»

Bevor gebaut wird, gehts an die Urne

Fakt ist: Der Gemeinderat will bis im Herbst eine Vorlage ausarbeiten, die dem Volk mittels einer Urnenabstimmung unterbreitet wird. Von der Erteilung der Baubewilligung bis zur Einweihung des neuen Schulhauses rechnet der Gemeinderat mit einem Zeithorizont von ein bis zwei Jahren.
bo.

Gemäss der Antwort des Gemeinderats kann das Schulhaus also frühestens auf das Schuljahr 2019/2020 in Betrieb genommen werden. Die Provisoriums-Container und sogar der baufällige Pavillon werden uns aber auch nach Fertigstellung des neuen Schulhauses noch eine Weile erhalten bleiben: Aufgrund des massiven Drucks der Interessengemeinschaft Reiden (IG Reiden) wurde beim aktuellen Projekt nämlich nicht mehr mit den mittel- und langfristig zu erwartenden SchülerInnenzahlen gerechnet. Stattdessen deckt das Projekt lediglich den ummittelbaren Raumbedarf der Schule Reiden im Schuljahr 2018/2019.

Wie hoch die Mehrkosten sind, die die Gemeinde Reiden wegen der Ablehnung des Schulhausprojekts im Jahr 2015 tragen muss, steht noch in den Sternen. Eins aber scheint klar zu sein: Günstiger als das ursprüngliche Projekt wird es nicht werden.